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Längst überfällig und bei weitem nicht so asozial wie das von der 25TaLife Tour, unser Tourtagebuch über unseren schönen Ausflug nach Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Eins stand von von Anfang an fest, uns gehts nicht ums scheiss Business oder Promotion bei der Tour. Wir wollten bloß endlich mal richtig im Ausland spielen und was sehen. Deshalb waren wir mehr als zufrieden als wir mit Hilfe von Jaki (DreamlongdeadBooking) und mit noch mehr Hilfe von Tavi (Pavilonul32) eine 6 Show Tour in 10 Tagen mit insgesamt 4000km organisiert haben.

Berlin – Szeged 1048km

Eigentlich sollte es pünktlich Samstag Nachmittag losgehen aber da wir alles andere als Zeitdruck hatten, wurde erstmal der Sichtschutz vom Bus von Antonio mit Graffiti beschmiert. Und natürlich mussten wir noch den ganzen coolen Scheiss den so ne Band mit sich schleppt einpacken inkl. Kisten voller Merch!


Da mein Vertrauen in die Fahrkünste sich eh nur auf Bianca und manchmal Micha beschränkt (zu unrecht!), fuhr Bianca bis über die Tschechische Grenze. Da bemerkte sie dass sie keinen Führerschein dabei hatte. Egal, ab hier war eh Schluss, ab jetzt gab ich das Steuer für die nächsten 3000 km nicht mehr aus der Hand.
Und so nahmen wir die Tschechei und die Slowakei bei Nacht im Truckerstyle als notwendige Transitländer mit, gestoppt haben wir nur für den Kauf der Autobahnvignetten.
Shitboy hatte seinen Platz für die erste Nacht gefunden. Da die Show ja erst Montag war, übernachteten wir kurz vor Budapest aufm Rastplatz um am Sonntag uns die City anzuschauen. Und so können fünf Leute in einem Ford Transit schlafen! Ganz geil!

Yeah Budapest hat uns alle beeindruckt, geile Stadt! Checkt die vielen Bilder!

Der Kalm, der alle Elemnte des HipHops zu beherrschen scheint konnte auch in Budapest die Finger von sog. Streetart nicht lassen und verklebte unsere streetigen Sticker nur an den stylischsten Plätzen Budapests. Das jüdische Viertel in Budapest hatte auch ne super Atmosphäre! Wir fandens voll schön da!

So 2. Nacht im Bus, bzw. Van wie man in der Szene so schön sagt, verbracht und Zack schon hatten wir ein Geburtstagskind! Antonio hatte das Glück seinen Geburtstag mit uns im Bus in Ungarn zu verbringen! Für das feierliche Frühstück haben sich Bianca und Shitboy nochmal gewaschen und waren damit das Highlight auf dem Rastplatz.

Und schon sind wir in Szeged vorm Erotikshop! Verrückt diese Bands! Vorm Klub staunten wir nicht schlecht als wir einen Bus aus Döbeln entdeckten, denn Vicious Circle, die mit uns spielten, waren mit Homies aus Sachsen im Sachsencaravan unterwegs.

So motiviert der Veranstalter war mit uns zu reden so schienen sich auch nur wenige für ne HC Show in Szeged zu motivieren, nicht dass wir erwartet hätten dass wegen uns Leute kommen aber es spielten ja auch noch Vicious Circle aus Australien und Another Way aus Ungarn. Es blieb dann aber bei 10 – 20 Leuten. Was uns nicht gestört hat. Wir haben sogar ein Shirt verkauft aber wohl eher wegen der Verpackung. Die wäre nämlich perfekt für Weed… meinte unsere ungarische Atze.

Und dann kam die Nacht… boah, hab gar kein Bock davon zu erzählen weils so sinnlos war. Die haben uns einfach nicht pennen lassen! Klar die wollten Party und wir konnten aber nur im Club pennen. Aber wir habens überstanden! Jeder hat versucht sich mit irgendwas abzulenken…
Bevor wir nach Bulgarien aufbrachen nahmen wir noch ne Portion Kulter mit.
Besuch in der Synagoge von Szeged. Wo wir knallhart unser schlechtes Bibelwissen demonstriert bekamen.

Szeged – Varna 900km

Wir hatten 2 Tage Zeit für die 900km lange Strecke durch Rumänien nach Bulgarien und wir dachten eigentlich wir könnten einen Tag davon nutzen um am schwarzen Meer abzuhängen aber wir unterschätzten die Strecke und brauchten die ganzen 2 Tage. Denn ein Vorurteil gegenüber Rumänien hat sich mehr als bestätigt, die Straßen und der Verkehr sind nicht so wie wir dummen deutschen es gewöhnt sind und das war auch der Grund warum wir für die ersten 500km 11 Stunden brauchten und erschwerend kam hinzu dass es nur eine ca. 200km lange Autobahn in Rumänien gibt und die war noch ca. 700km entfernt.
Alle anderen dummen Vorurteile gegenüber Rumänien wurden absolut nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil. Wir haben uns die ganze Zeit super wohl gefühlt, es gab keine komischen Situationen, wir wurden nicht beklaut und die Cops gaben ein Fick auf uns. Rumänien rules!

Direkt nach der Grenze kamen wir in den ersten Stau, dessen Auslöser ein Bahnübergang war. Aber nicht weil dieser geschlossen war sondern weil er so kaputt war und jeder nur mit Schrittgeschwindigkeit drüber konnte. Das blieb im ganzen Land so, Bahnübergänge und Brücken = bremsen! Ansonsten waren die Straßen mal gut und hinter der nächsten Kurve wieder völlig crazy, dazu LKWs und PKWs die alles überholen was nicht genauso schnell fährt. Egal ob in Kurven, mit Gegenverkehr oder in Dörfern. Das war aber auch der Grund warum wir immer was zu gucken hatten und die 11 Stunden echt schnell und aufregend vergingen.

Shattered nach 11 Stunden Fahrt. Ab ins Bett!
Da wir bei Nacht in die Berge kamen, sahen wir nicht wie schön es um uns rum war. Was haben wir gekiekt als wir früh aus dem stinki Bus rauspurzelten. Traumhaft! Rumänien hatte jetzt schon gewonnen!

Da auch die Beschilderung nicht so idioten sicher wie bei uns ausfiel sind wir ausversehen nach Bukarest reingefahren, obwohl wir doch rundrum fahren wollten und auch das war eine Erfahrung die jede oder jeder die/der von sich behauptet gut Autofahren zu können machen sollte. Diese Stadt ist ein Moloch! Und ich hab vor keinem Verkehr dieser Welt mehr Angst!

Der absurdeste Grenzübergang den wir je gesehen haben. Wenn ihr mal die Chance habt, nehmt den Grenzübergang in der nähe von Ruse. Die Brücke über die Donau ist gewaltig und klapprig und kostet 10€!

Als Antonio sein Megafon auspackte wussten wir dass der Shitboy damit sein Spaß haben wird. Hier hatten erstmal zwei bulgarische Burschen ihren Spaß und brüllten warscheinlich alle möglichen bulgarischen Schimpf und Fäkalwörter da rein, sodass wir uns richtig viele Freunde unter den Uralaubern am Schwarzen Meer machten. Nach einer nacht am Strand nutzen wir den Morgen und checkten das Schwarze Meer. Was eigentlich pupslauwarm war und ganz gut tat. Nur diese häßlichen Hotels an der Küste nervten!

Wir verbrachten die Zeit bis zur Show mit Sonnenblumenkernen kauen. Ganz landestypisch! Die Show war spärlich besucht aber alle waren gut drauf und so gings uns auch gut!

 

Varna – Brasov 440km

Im Internetcafe in Varna bekam ich die Message von Bogdan aus Brasov dass trotz aller Bemühungen kein Ersatzklub gefunden wurde für den geplanten, der wohl nicht rechtzeitig mit Umbaumaßnahmen fertig wurde. Also keine Show! Bogdan war aber so freundlich uns zu sich und seinen Eltern einzuladen und die Nacht bei ihm zu verbringen.
Diesmal fanden wir die Umgehungsstraße um Bukarest, was aber einem ähnlichen Chaos in der Stadt glich. Flo, die Maschine, das menschliche Navi für die ganze Welt, immer wach, immer präzise und immer stinkend, navigierte uns sicher wie immer!

Raus aus dem Staub, rein in die Karpaten nach Transilvanien.
In Brasov trafen wir Bogdan, er führte uns zu sich nachause gab uns was zu futtern und zeigte uns die City. Perfekt!

Bevor wir abfuhren machten wir noch Fotos mit Bogdans lieber Mutti und er zeiget uns den Ort an dem zuvor ein Tourist von einem Bären gefressen wurde.

 

Brasov – Bistrita 258km

Auch dieser Morgen sollte mit einer schlechten Email beginnen, auch die Show in Cluj Napoca wurde wegen dem Klub abgesagt. Da sich die HC und Punkkids meistens in irgendwelche kommerziellen Klubs einmieten müssen kanns eben passierern dass diese dann ein Scheiss draufgeben und ne Show einfach so platzen lassen. War schade aber kein Weltuntergang denn wir sind nicht gekommen um Business zu machen, sondern um Leute kennenzulernen und was zu sehen. Wir durften dafür schon einen Tag früher nach Bistrita um bei der B.H.C.B. abzuhängen. Aufm Weg dahin stoppten wir im schönen Sighişoara.

Das erste mal auf der Tour das Florian glückich war! 3 Liter Bier bei der B.H.C.B. in Bistrita! Wir hingen ab aßen und Florian wurde mit allen witzigen Youtube Videos dieser Welt vertraut. Es ging uns gut!

Der nächste Tag startete mit einem Stadtrundgang mit Paul, dem Boss der B.H.C.B.!

Dann war es soweit, unsere erste Show in Rumänien, nach zwei abgesagten, wir waren heiss und die Punk und HC Kids sind völlig durchgedreht. Eine der besten Shows ever für uns! Schaut euch die Bilder an… Stagedives, freiwillige Wall Of Deaths, Circlepits, Pogo, alles! Gute Laune, Unity, keine Faschos, keine Idioten… warum ist es nicht überall wie in Bistritia?

Nach der mega Show wurde gechillt und der ein oder andere Toilettengang erledigt.

Bistrita – Satu Mare 216km

Letzter Tag der Tour. Voll traurig dass schon schluss war und vorallem fragten wir uns nach der gestrigen Show ob alle Konzerte in Rumänien so gewesen wären?
Die Show in Satu Mare fand im Down Town Pub satt, ein richtig nettes Pub mit Freisitz, irgendwie ungewohnt für ne HC Show. Aber der Wirt steht wohl auf die Tatsache dass bei Konzerten richtig Bier gebechert wird und lässt deshalb Konzerte im Keller machen von Sergiu und seiner Crew. Spendiert dafür der Band einen vollen Tank an der Tanke seines Vertrauens. Guter Deal!

Antonio war an diesem Abend perfekt was den POS angeht und weiterer Marketingmaßnahmen.
Ohne Antonio wäre nicht nur unser Merch in Kisten geblieben sondern auch der ein oder andere Streit zwischen Shitboy und mir eskaliert. Danke dass du mit warst!
Checkt die Bilder, auch hier gings einfach nur ab. Wir kamen uns vor wie Rockstars. Den härtesten und schmutzigsten Pogo gab es definitv in Satu Mare. Schweiss und Bäuche inklusive!

Satu Mare – Kassel 1400km

Nach einer letzten Nacht im Bus warteten wir auf unseren vollen Tank zusammen mit Sergiu und seinem putzigen Freund und dann gings ab… 1400km nach Kassel. Denn Shitboy musste den nächsten Tag eine Klausur schreiben. Nach 3000km gab ich das Steuer endlich aus der Hand, Bianca fuhr ohne Führerschein durch Budapest!  …okay das stimmt nicht ganz in Bulgarien fuhr der Shitboy 20min. durch die Dangerzone.
Auf dieser ganzen Tour wurden wir in Ungarn, Rumänien und Bulgarien nicht einmal mit dem Arsch von den Cops angeguckt aber in Regensburg auf einem Rastplatz wurden wir natürlich von bayrischen Cops wegen unseres auffälligen Verhalten und beschmierten Bus kontrolliert. Als sie efurhen dass wir aus Rumänien kamen, war das erste was der dicke Polizist fragte: „Und wurdet ihr beklaut?“ Vollidiot!
Nach 15 Stunden kamen wir in Kassel an wo Shitboy natürlich bis in den Vorlesungssaal gebracht wurde.

Und das war dann auch schon unsere kleine Tour. Wir können nur jeder Band empfehlen mal sowas zu machen. Einfach mal drauf scheissen ob geld bei rum kommt oder nicht! Anstatt sein Geld für nen Flug nach Ibiza aufm Kopf zu hauen, einfach mal zusammenlegen und ab in echte Länder, mit echten Menschen!